Vom Pfarrhaus zum Appartementhaus
Alexandra und Markus Wekerle renovierten mit Verantwortung vor der historischen Substanz und mit Anspruch für zeitgemäßen Komfort.
Herrschaftlich steht das alte Pfarrhaus über dem Dorf. Besucher des kleinen Orts Schwaningen fragten oft die Schwanen Wirtin: Wer darf denn darin wohnen? Sie, kann Alexandra Wekerle jetzt stolz den Gästen antworten. Sie hat die alte, prächtige Villa gekauft und mit viel Liebe für die Geschichte des Pfarrhauses in ein modernes Ferienappartementhaus umgewandelt. Wer die alte Holztür aus dem vergangenen Jahrhundert öffnet, atmet das erhabene Flair der Gründerzeit. Die neugestalteten Appartements aber lassen es an modernen Extras für die Gäste nicht fehlen.
Das Traditionshaus „Schwanen“ hat seine eigene Geschichte. Die Großeltern aus Gutach im Schwarzwald von Markus Wekerle haben den Schwanen 1935 gekauft.
Markus und Alexandra Wekerle führen das Gasthaus in der dritten Generation. „Ich wollte immer selbstständig sein“, erzählt Alexandra Wekerle, nachdem sie zunächst Barkeeperin, dann Oberkellnerin werden wollte. Bei Alfons Schuhbeck in Waging am See traf die gelernte Restaurantfachfrau dann aber auf Markus Wekerle. Welch Glück für die Freunde der traditionellen Landgasthöfe.
Wer heute eine schmackhafte Bleibe im Oberen Wutachtal sucht, ist bei den beiden an der richtigen Adresse. Alexandra Wekerle aber ist nicht die Frau, die sich zurücklehnt. Seit Jahren sah sie das leerstehende ehemalige Pfarrhaus in ihrer Nachbarschaft. Neun Zimmer hatte sie bisher in ihrem Gasthaus anzubieten. Da schrieb sie an die Diözese, seither gehört die alte Villa zum „Schwanen“.
Geschmackliche Partnerschaft
Der Innenarchitekt Albert Seipp aus Waldshut-Tiengen ist offensichtlich ein Gourmet. Er saß im Biergarten des Schwanen und fragte Alexandra Wekerle. wem denn das schöne alte Haus, oben am Berg, gehöre? „Da dachte ich genau, das ist unser Mann“. Mit Architekt Edgar Lasarzick vom Architekturbüro FORMGEWAND aus Stühlingen in Zusammenarbeit mit Innenarchitekt Albert Seipp von Seipp Wohnen begann nun mit Familie Wekerle die fruchtbare Planung.
Architekt wie Eigentümer waren von der historischen Substanz angetan. Beide wollten so viel wie möglich erhalten. Trotzdem war klar, dass das Haus von Grund auf saniert werden musste. Und für das Hoteliers Paar Wekerle stand fest: Die Zimmer müssen den heutigen Standards eines Sterne-Hotels entsprechen.
Drei Appartements, zwei Maisonette-Suiten und ein Doppelzimmer stehen jetzt den Gästen zu Verfügung. Der alte Holzfußboden aus Schwarzwälder Tanne, die schweren Holztüren aus Eiche oder der doppelte Holz-Fensterrahmen erinnern an die Zeit vor der Industrialisierung im Baugewerbe.
Besonnen renovierten der Architekt und die Wekerles die alte Substanz. Was renovierungsbedürftig war wurde mit natürlichen Materialien wie Holz, Eisen, Naturstein und Glas ergänzt. Das jahrelange liebevolle Zusammentragen von besonderen antiken Möbelstücken, alten Leuchten und Accessoires von Frau Alexandra Wekerle wurde belohnt.
Jedes ihrer Einzelstücke erhielt im Zusammenspiel mit den zeitgenössischen minimalistischen Designstücken von Seipp Wohnen eine aktuelle Bühne. Die große Herausforderung für Seipp bestand dann, dass die neuen Möbel und Leuchten die vorhandenen Antiquitäten „leben lassen“ und auch mit der Formensprache der klassischen Moderne still und doch wirkungsvoll unterordnen.
Es wurden Entwürfe und Produkte von Charles & Ray Eames, Nils Holger Moormann, Luceplan, Lehne, sowie HAY und Gubi-Leuchten aus Dänemark eingesetzt.
Auch die in jedem Appartement eingerichtete Küche wurde mit diesem zurückhaltenden privaten, dem Zeitgedanken des Pfarrhauses folgend umgesetzt. So wurde im neuen Alten Pfarrhaus alles zu einem spannenden Ganzen zusammengeführt.
„Jetzt ist es so schön, dass wir am liebsten grad selbst einziehen würden“, lacht die Schwanenwirtin. Aber glücklicherweise will sie ja die Ansprüche ihrer Gäste erfüllen…